Bergbau in und um Rittersgrün

Die Knappschaft Rittersgrün 1713 e.V. beschäftigt sich neben der bergmännischen Traditionspflege natürlich auch mit dem Bergbau unserer Vorderen. Einheimische und bergbaulich Interessierte kennen sicherlich noch den Bergbaulehrpfad, der einst von Pöhla nach Rittersgrün - Ehrenzipfel führte und 17 Stolln - überwiegend des Altbergbaus - miteinander verband.

Im Jahr 2020 wurde die Idee eines Bergbaulehrpfades erneut aufgegriffen, allerdings nicht in der aus den 90igern bekannten Form. Auch soll dieser unterschiedliche Streckenlängen haben sowie Breitenbrunn einbinden. Eine erste Erkundungstour für ein mögliches Objekt auf dieser Stecke unternahmen 2 Knappschaftsbrüder unserer Knappschaft bereits am 25. Juli 2020. Sie führte uns zu den noch sichtbaren Zeugen des  "Rosamunde Stolln". Wir wollen nachfolgend einige Bilder von dieser Tour vorstellen, ohne zu sehr auf bergbauliche Besonderheiten einzugehen. Dies wird sicherlich später erfolgen, so wie es ehemals bei den Objekten des alten Bergbaulehrpfades der Fall war. An wenigen Stellen, so z.B. am Oberen Rothen Adler, sind diese noch vorhanden.
Auf den Meilenblättern von Sachsen (Freiberger Exemplar) ist der Rosamunde Stolln noch verzeichnet. Auch haben wir eine recht gute Skizze des Stolln-Verlaufs. Ja, und über ein paar Ortskenntnisse verfügen wir natürlich ebenfalls. 

Inzwischen gibt es im Sächsischen Staatsarchiv auch viele Digitalisate von fiskalischen Rissen. So ist jetzt auch ein Riss der "Rosamunde" verfügbar, dem unsere Skizze doch recht nahe kommt.

Noch schnell ein Blick vom ehemaligen Mundloch des Tiefen Rosamunde Stolln über Rittersgrün. Schön zu sehen ist das ehemalige Sägewerk Sternkopf. Heute Sternkopfvilla. Unser erstes Ziel ist das Mundloch des Mittleren Rosamunde Stolln, welches sich unweit des Hirtenberg-Weges befindet.

Eine altes Entwässerungsrohr(?), vermutlich noch aus Zeiten der Wismut, die neben vielen anderen Stolln, auch diesen nach Uran durchsuchte. Dann das verbrochene Mundloch. Noch vor einigen Jahren war hier eine Öffnung. Ein kleiner Versuch, doch einen Blick in das Innere zu werfen, scheitert. Aber dazu sind wir auch nicht unterwegs. 

 

Es geht weiter zum Mundloch des Oberen Rosamunde Stolln. Der Weg dorthin führt uns vorbei an blühendem Fingerhut und "Schwamme" sehen wir auch.

Die ehemalige Halde ist noch deutlich zu erkennen.

Bei den Einschnitten handelt es sich vermutlich um Schürfgräben der Wismut.

Oberhalb dann das Mundloch. Zumindest was noch davon übrig ist. Zugeschüttet mit Rasenschnitt und Abfällen. Rechts das Foto zeigt den Zustand vor einigen Jahren.

 

Bildquelle: Wismut

Wir treten den Rückweg an. Vielleicht wird ja hier irgendwann mal ein Hinweisschild auf den Rosamunde Stolln stehen. Aber zunächst wäre ein Hinweis: "Müll und Abfall ablagern verboten" wohl besser.

Wir belohnen uns noch mit einem herrlichen Blick auf den Erzgebirgskamm und überlegen uns bereits unsere nächste Tour. Leider hat uns dabei Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber wir melden uns garantiert zurück.